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Entgelttransparenzgesetz

Das Entgelttransparenzgesetz (EntgTranspG), das 2017 in Deutschland in Kraft trat, hat das Ziel, die geschlechtsspezifische Lohnlücke zu reduzieren und für mehr Transparenz in der Entgeltstruktur zu sorgen. Es stellt sowohl für Arbeitgebende als auch für Arbeitnehmende neue Anforderungen und Möglichkeiten bereit. Im Folgenden werden die Kernpunkte des Gesetzes sowie die Rolle der Lohnbuchhaltung und die Vor- und Nachteile für beide Seiten beleuchtet.

Kerninhalte des Entgelttransparenzgesetzes

Das EntgTranspG gibt Arbeitnehmenden in Betrieben mit mehr als 200 Mitarbeitenden das Recht, Auskunft über die Kriterien und Verfahren der Entgeltfindung sowie über das durchschnittliche Gehalt von Kolleg*innen des anderen Geschlechts zu erhalten, die eine vergleichbare Tätigkeit ausüben. Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitenden sind zudem verpflichtet, regelmäßig Berichte zur Gleichstellung und Entgeltgleichheit zu erstellen.

Die Rolle der Lohnbuchhaltung

Die Lohnbuchhaltung spielt bei der Umsetzung des EntgTranspG eine zentrale Rolle. Ihre Aufgaben umfassen:
  1. Datenaufbereitung: Die Lohnbuchhaltung muss die notwendigen Daten zur Erstellung von Gehaltsübersichten und Berichten bereitstellen. Hierzu gehört auch die Einhaltung datenschutzrechtlicher Vorgaben.
  2. Analyse und Dokumentation: Um Vergütungsunterschiede transparent zu machen, analysiert die Lohnbuchhaltung die Gehaltsstrukturen und dokumentiert die Ergebnisse nachvollziehbar.
  3. Kommunikation: Die Lohnbuchhaltung ist oft Ansprechpartner*in für die Personalabteilung, die Geschäftsleitung und externe Prüfende, wenn es um Fragen zur Entgeltgleichheit geht.
Eine genaue und fehlerfreie Arbeit der Lohnbuchhaltung ist essenziell, um gesetzliche Vorgaben einzuhalten und das Vertrauen der Mitarbeitenden zu fördern.

Vorteile und Nachteile des Entgelttransparenzgesetzes für Arbeitgebende

Vorteile

  • Verbesserung des Arbeitgeberimages: Unternehmen, die sich für Entgelttransparenz einsetzen, positionieren sich als faire und attraktive Arbeitgebende.
  • Mitarbeitendenbindung: Transparente Gehaltsstrukturen können zu einer höheren Zufriedenheit und Bindung der Mitarbeitenden führen.
  • Frühzeitige Problemerkennung: Durch die Analyse der Entgeltstrukturen lassen sich Ungleichheiten frühzeitig erkennen und beheben, bevor sie zu Konflikten führen.

Nachteile

  1. Bürokratischer Aufwand: Die Datenerhebung, -analyse und Berichterstattung können zusätzliche Ressourcen und Zeit beanspruchen.
  2. Rechtliche Risiken: Fehler in der Umsetzung des Gesetzes können zu rechtlichen Konsequenzen und Imageschäden führen.
  3. Interne Spannungen: Transparenz kann zu Missstimmungen führen, wenn Gehaltsunterschiede aufgedeckt werden, die bisher unbemerkt blieben.

Vorteile und Nachteile des Entgelttransparenzgesetzes für Arbeitnehmende

Vorteile

  1. Stärkung des Vertrauens: Transparenz schafft Vertrauen in die Arbeitgeber*innen und deren Fairness.
  2. Gleiche Chancen: Das Gesetz fördert die Gleichstellung und gibt Arbeitnehmenden die Möglichkeit, Ungleichbehandlungen anzusprechen.
  3. Bessere Verhandlungsposition: Mit dem Wissen über branchenübliche Gehaltsniveaus können Arbeitnehmende selbstbewusster Gehaltsverhandlungen führen.

Nachteile

  1. Mögliche Enttäuschung: Transparenz kann Enttäuschung hervorrufen, wenn Ungleichheiten festgestellt werden, ohne dass sofortige Abhilfe geschaffen wird.
  2. Spannungen im Team: Die Offenlegung von Gehaltsunterschieden kann das Betriebsklima belasten.

Fazit

Das Entgelttransparenzgesetz ist ein wichtiger Schritt hin zu mehr Gerechtigkeit und Gleichstellung in der Arbeitswelt. Die Lohnbuchhaltung spielt dabei eine entscheidende Rolle, indem sie die Basis für Transparenz und Fairness schafft. Trotz der Herausforderungen, die das Gesetz mit sich bringt, überwiegen die Chancen auf eine gerechtere Arbeitswelt, in der alle Mitarbeitenden gleichermaßen wertgeschätzt werden. Ein bewusster und professioneller Umgang mit dem Thema kann Unternehmen langfristig stärken und zu einer positiven Unternehmenskultur beitragen.
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Über die Autorin: Jule

Ich arbeite bereits viele Jahre im Bereich Payroll und betreue Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen als erste Anlaufstelle für die Sozialversicherung, Lohnsteuer und Betriebsprüfungen. Für einen hohen Qualitätsstandard und Aktualität nehme ich regelmäßig and Fort- und Weiterbildungen teil.

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