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Clearingstelle
- Jule
- 02.09.2025
- Leserdauer: 6 Minuten
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Die sozialversicherungsrechtliche Statusfeststellung durch die Clearingstelle kann für Unternehmen entscheidend sein. Sie hilft, Scheinselbstständigkeit zu vermeiden, Kostenrisiken zu minimieren und sorgt für rechtliche Sicherheit. Doch wie funktioniert die Clearingstelle genau? Welche Rolle spielt die Lohnbuchhaltung? Und welche Vor- und Nachteile ergeben sich für Arbeitgebende und Arbeitnehmende?
Was ist die Clearingstelle?
Die Clearingstelle der Deutschen Rentenversicherung Bund ist eine zentrale Anlaufstelle zur Klärung des sozialversicherungsrechtlichen Status von Erwerbstätigen. Sie prüft, ob eine Person abhängig beschäftigt oder selbstständig tätig ist.
Bis zum 31. März 2022 entschied die Clearingstelle nicht nur über den Status, sondern auch über die Versicherungspflicht. Seit dem 1. April 2022 wurde diese Regelung geändert: Die Clearingstelle stellt nur noch fest, ob eine abhängige Beschäftigung oder eine Selbstständigkeit vorliegt. Die tatsächliche Versicherungspflicht ergibt sich aus den jeweiligen Sozialversicherungsgesetzen und kann gegebenenfalls von weiteren Stellen geprüft werden.
Rolle der Lohnbuchhaltung bei der Statusfeststellung
Die Lohnbuchhaltung ist maßgeblich daran beteiligt, eine korrekte Einordnung vorzunehmen und Risiken für das Unternehmen zu minimieren.
Prüfung von Beschäftigungsverhältnissen
Bevor Mitarbeitende eingestellt oder externe Dienstleister*innen beauftragt werden, sollte die Lohnbuchhaltung überprüfen, ob ein Fall für die Clearingstelle vorliegt.
Beantragung einer Statusfeststellung
In Zweifelsfällen kann eine Statusfeststellung beantragt werden – entweder durch Arbeitgebende, Arbeitnehmende oder beide gemeinsam.
Umsetzung der Entscheidung
Die Entscheidung der Clearingstelle beeinflusst direkt die Lohnabrechnung. Wird eine abhängige Beschäftigung festgestellt, müssen Sozialversicherungsbeiträge abgeführt werden. Wird hingegen eine Selbstständigkeit festgestellt, entfällt diese Pflicht.
Risikominimierung für Unternehmen
Eine falsche Einstufung kann zu Nachzahlungen, Bußgeldern oder sogar strafrechtlichen Konsequenzen führen. Die Lohnbuchhaltung trägt dazu bei, diese Risiken zu vermeiden.
Vor- und Nachteile für Arbeitgebende, Arbeitnehmende und Selbstständige
Vorteile für Arbeitgebende
✅ Rechtssicherheit: Eine verbindliche Statusfeststellung schützt vor späteren Nachzahlungen und rechtlichen Auseinandersetzungen.
✅ Planungssicherheit: Unternehmen wissen genau, ob sie Sozialversicherungsbeiträge zahlen müssen.
✅ Schutz vor Scheinselbstständigkeit: Durch eine frühzeitige Klärung können potenzielle Risiken minimiert werden.
Nachteile für Arbeitgebende
❌ Zeitaufwand: Das Verfahren kann mehrere Monate dauern.
❌ Mögliche Mehrkosten: Wird eine Beschäftigung festgestellt, müssen Sozialversicherungsbeiträge gezahlt werden.
❌ Fehlende Entscheidung zur Versicherungspflicht: Seit 2022 wird nur noch der Status festgestellt, nicht mehr die Versicherungspflicht.
Vorteile für Arbeitnehmende und Selbstständige
✅ Klarheit über die eigene Stellung: Dies hilft, spätere Nachforderungen oder Rückzahlungen zu vermeiden.
✅ Sozialversicherungsschutz: Bei einer abhängigen Beschäftigung besteht Renten-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherungsschutz.
✅ Schutz vor Scheinselbstständigkeit: Selbstständige sind vor unbeabsichtigter Scheinselbstständigkeit geschützt.
Nachteile für Arbeitnehmende und Selbstständige
❌ Eingeschränkte Flexibilität: Eine Feststellung als Beschäftigter kann unerwartete Konsequenzen haben.
❌ Verlust steuerlicher Vorteile: Selbstständige genießen oft steuerliche Vorteile, die mit einer Einstufung als Beschäftigter entfallen.
❌ Langwierige Verfahren: Die Bearbeitung durch die Clearingstelle kann Monate dauern.
Fazit: Statusfeststellung als Schutz vor Risiken
Die Clearingstelle ist ein wichtiges Instrument, um Klarheit über den sozialversicherungsrechtlichen Status von Erwerbstätigen zu schaffen. Arbeitgebende profitieren von mehr Sicherheit, während Arbeitnehmende und Selbstständige ihre sozialversicherungsrechtliche Stellung genau kennen. Die Lohnbuchhaltung spielt dabei eine Schlüsselrolle – von der Überprüfung bis zur korrekten Umsetzung der Entscheidung.
Die korrekte sozialversicherungsrechtliche Einstufung von Mitarbeitenden ist komplex und fehleranfällig. Ein professionelles Outsourcing deiner Lohnbuchhaltung kann dir helfen, Risiken zu minimieren und wertvolle Zeit zu sparen.
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Über die Autorin: Jule
Ich arbeite bereits viele Jahre im Bereich Payroll und betreue Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen als erste Anlaufstelle für die Sozialversicherung, Lohnsteuer und Betriebsprüfungen. Für einen hohen Qualitätsstandard und Aktualität nehme ich regelmäßig and Fort- und Weiterbildungen teil.
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