Der Begriff „Baulohn“ bezieht sich auf die Lohnabrechnung in der Bauwirtschaft und ähnlichen Branchen wie dem Garten- und Landschaftsbau, Dachdeckerhandwerk oder Gerüstbau. Aufgrund der besonderen Anforderungen und Regelungen, die in diesen Branchen gelten, ist der Baulohn eines der komplexesten Themen in der Lohnbuchhaltung. Dies liegt vor allem an den zahlreichen tariflichen und gesetzlichen Besonderheiten, die sowohl Arbeitgebende als auch Arbeitnehmende betreffen.
Die Rolle der Lohnbuchhaltung im Baulohn
Die Lohnbuchhaltung übernimmt im Bereich Baulohn eine zentrale Rolle. Sie ist dafür verantwortlich, dass die Lohnabrechnungen korrekt, pünktlich und rechtskonform erstellt werden. Zu den Kernaufgaben gehören:
Berücksichtigung von Tarifverträgen
In der Bauwirtschaft gelten branchenspezifische Tarifverträge, die häufig Änderungen unterliegen. Diese betreffen unter anderem Zuschläge, Mindestlöhne und Arbeitszeitregelungen.
Abrechnung von Zulagen und Zuschlägen
Arbeitszeitabhängige Zulagen, wie Schlechtwettergeld, Auslöse oder Überstundenzuschläge, müssen korrekt berechnet werden.
Saison-Kurzarbeitergeld (Saison-KUG)
In der Winterzeit wird Saison-KUG für Beschäftigte im Baugewerbe relevant. Die Lohnbuchhaltung muss diese Zuschüsse berechnen und beantragen.
Urlaubs- und Sozialkassenverfahren (ULAK)
Ein zentraler Bestandteil des Baulohns ist die Abwicklung mit den Sozialkassen der Bauwirtschaft (SOKA-BAU). Diese regelt unter anderem die Finanzierung von Urlaubsansprüchen und Zuschüssen.
Arbeitszeitkonten
Die Verwaltung von Arbeitszeitkonten zur Flexibilisierung der Arbeitszeit ist ebenfalls Teil der Lohnbuchhaltung.
Aufgrund der vielen Besonderheiten benötigen Mitarbeitende in der Lohnbuchhaltung fundierte Kenntnisse der Tarifverträge und gesetzlicher Vorgaben sowie spezialisierte Softwarelösungen.
Vorteile und Herausforderungen für Arbeitgebende
Vorteile für Arbeitgebende
- Branchenanreize: Durch spezielle Regelungen wie das Saison-KUG können Arbeitgebende Beschäftigung in saisonal schwankenden Branchen langfristig sicherstellen und Kündigungen vermeiden.
- Tarifliche Vorgaben als Orientierung: Die festgelegten Mindestlöhne und Zuschläge bieten Arbeitgebenden eine klare Grundlage und vermeiden Unsicherheiten.
- Attraktivität für Fachkräfte: Die Finanzierung von Zusatzleistungen (z. B. durch SOKA-BAU) kann die Attraktivität des Unternehmens auf dem Arbeitsmarkt erhöhen.
Herausforderungen für Arbeitgebende
- Hoher Verwaltungsaufwand: Die Komplexität des Baulohns führt zu einem deutlich höheren Aufwand in der Lohnbuchhaltung.
- Spezialisierungsbedarf: Arbeitgebende müssen entweder Personal mit spezifischem Know-how einstellen oder externe Dienstleistende hinzuziehen, was Kosten verursacht.
- Strenge Kontrollen: Regelmäßige Prüfungen durch Sozialkassen und Behörden erhöhen den Druck auf die Einhaltung aller Vorgaben.

Vorteile und Herausforderungen für Arbeitnehmende
Vorteile für Arbeitnehmende
- Sicherheit durch Tarifverträge: Tariflich geregelte Mindestlöhne und Zuschläge sorgen für faire Entlohnung und Sicherheit.
- Urlaubsansprüche über die SOKA-BAU: Die zentralisierte Verwaltung von Urlaubsansprüchen schützt vor Verlust bei Arbeitgeberwechsel.
- Sozialleistungen: Zuschüsse wie das Saison-KUG sichern das Einkommen in den Wintermonaten, in denen weniger Arbeit anfällt.
Herausforderungen für Arbeitnehmende
- Schwankendes Einkommen: Trotz Zuschüssen können monatliche Schwankungen durch unregelmäßige Arbeitszeiten auftreten.
- Komplexe Abrechnungen: Arbeitnehmende haben oft Schwierigkeiten, ihre Lohnabrechnungen zu verstehen, da diese aufgrund der zahlreichen Zuschläge und Sonderregelungen kompliziert ausfallen.
- Abhängigkeit von der Lohnbuchhaltung: Fehler in der Abrechnung können erhebliche Auswirkungen auf das Einkommen haben und sind für Arbeitnehmende meist schwer nachvollziehbar.
Fazit
Der Baulohn stellt eine Herausforderung dar – sowohl für Arbeitgebende als auch für Arbeitnehmende. Während Arbeitgebende mit einem hohen Verwaltungsaufwand und strengen Regularien umgehen müssen, profitieren sie von tariflichen Leitlinien und Fördermöglichkeiten wie dem Saison-KUG. Arbeitnehmende erhalten durch die speziellen Regelungen zusätzliche Sicherheit, sind aber auch mit komplizierten Lohnabrechnungen konfrontiert.
Die Lohnbuchhaltung spielt hier eine Schlüsselrolle, da sie die Verantwortung trägt, diese komplexen Anforderungen umzusetzen. Unternehmen, die in der Bauwirtschaft tätig sind, sollten daher in gut geschultes Personal und spezialisierte Software investieren, um fehlerfreie und effiziente Prozesse zu gewährleisten.
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