Die Arbeitnehmer-Sparzulage ist eine staatliche Förderung, die Arbeitnehmende für bestimmte vermögenswirksame Leistungen (VL) beantragen können. Dabei unterstützt der Staat bestimmte Sparformen finanziell, sofern Einkommensgrenzen eingehalten werden. In diesem Beitrag werden die Voraussetzungen, die Rolle der Lohnbuchhaltung sowie die Vor- und Nachteile für Arbeitgebende und Arbeitnehmende beleuchtet.
Was ist die Arbeitnehmer-Sparzulage?
Die Arbeitnehmer-Sparzulage ist eine staatliche Zulage, die auf vermögenswirksame Leistungen gewährt wird. Vermögenswirksame Leistungen sind Zahlungen, die derdie Arbeitgeberin zusätzlich zum Gehalt leistet oder die vom Gehalt einbehalten und in eine förderfähige Anlageform eingezahlt werden. Die Zulage soll Beschäftigte motivieren, langfristig Vermögen aufzubauen.
Voraussetzungen für die Arbeitnehmer-Sparzulage
Um die Arbeitnehmer-Sparzulage zu erhalten, müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:
Einkommensgrenzen
- Für Vermögensbeteiligungen (z. B. Aktienfonds, Beteiligungen am Unternehmen) liegt die Grenze des zu versteuernden Einkommens bei 40.000 € für Einzelveranlagte und 80.000 € für gemeinsam veranlagte Paare.
- Für Bausparverträge und wohnwirtschaftliche Anlagen gilt dieselbe Einkommensgrenze von 40.000 € (vor 2024: 17.900 €) bzw. 80.000 € (vor 2024: 35.800 €).
Förderfähige Anlageformen
Die Sparzulage wird nur auf bestimmte Anlageformen gewährt, z. B.:
- Bausparverträge
- Aktienfonds oder Unternehmensbeteiligungen
- Wohnwirtschaftliche Investitionen
Sperrfrist und Antragstellung
- Die geförderten Beträge müssen in der Regel sechs bis sieben Jahre gebunden bleiben, bevor sie steuerfrei ausgezahlt werden können.
- Die Arbeitnehmer-Sparzulage wird nicht automatisch gezahlt, sondern muss über die Einkommensteuererklärung beantragt werden. Das Anlageinstitut übermittelt die Daten elektronisch an das Finanzamt.
Die Rolle der Lohnbuchhaltung
Die Lohnbuchhaltung spielt eine zentrale Rolle bei der Verwaltung der vermögenswirksamen Leistungen:
Berechnung und Abführung der VL
- Falls Arbeitgebende vermögenswirksame Leistungen als freiwillige Leistung zahlen oder tariflich dazu verpflichtet sind, sorgt die Lohnbuchhaltung dafür, dass der Betrag korrekt berechnet und überwiesen wird.
- Alternativ kann die Lohnbuchhaltung einen vereinbarten Teil des Bruttogehalts als VL direkt an das Anlageinstitut abführen.
Dokumentation und Meldepflichten
- Die Lohnbuchhaltung stellt sicher, dass die Beiträge korrekt in der Lohnabrechnung erscheinen.
- Arbeitnehmende erhalten eine Bescheinigung über die geleisteten VL-Zahlungen, die für die Steuererklärung erforderlich ist.
Beratung und Information
- Die Lohnbuchhaltung informiert Beschäftigte über die Möglichkeiten der VL und unterstützt ggf. bei der Wahl eines Anlageinstituts oder Vertragsabschlusses.
- Sie kann auf relevante Einkommensgrenzen und steuerliche Auswirkungen hinweisen.

Vorteile und Nachteile für Arbeitgebende und Arbeitnehmende
Vorteile für Arbeitnehmende
✅ Vermögensaufbau mit staatlicher Unterstützung: Die Arbeitnehmer-Sparzulage ermöglicht es Beschäftigten, mit einem staatlichen Zuschuss langfristig Kapital aufzubauen.
✅ Attraktive Anlagemöglichkeiten: Förderfähige Anlageformen wie Bausparverträge oder Aktienfonds bieten je nach Risikobereitschaft unterschiedliche Renditechancen.
✅ Steuerfreie Förderung: Die Sparzulage selbst unterliegt nicht der Einkommensteuer, was die Nettorendite erhöht.
✅ Motivation durch Zusatzleistung: Falls derdie Arbeitgeberin die VL zusätzlich zum Gehalt zahlt, erhalten Beschäftigte einen finanziellen Vorteil ohne eigene Kosten.
Nachteile für Arbeitnehmende
❌ Einkommensgrenzen: Wer über den festgelegten Einkommensgrenzen liegt, erhält keine Sparzulage.
❌ Sperrfrist von 6-7 Jahren: Das Geld ist für mehrere Jahre gebunden, was die Flexibilität einschränkt.
❌ Begrenzte Förderhöhe: Der maximale Förderbetrag pro Jahr ist relativ gering, sodass die Ersparnisse begrenzt bleiben.
Vorteile für Arbeitgebende
✅ Attraktives Zusatzangebot für Mitarbeitende: VL können ein Anreiz sein, qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen und an das Unternehmen zu binden.
✅ Geringe Kosten bei freiwilliger Beteiligung: Falls die VL nicht tariflich vorgeschrieben sind, können Arbeitgebende freiwillig eine kleine Zusatzleistung anbieten oder VL nur verwalten, ohne eigene Kosten zu tragen.
✅ Mitarbeitermotivation und -bindung: Arbeitnehmende profitieren direkt von einer finanziellen Unterstützung, was die Zufriedenheit steigern kann.
Nachteile für Arbeitgebende
❌ Zusätzlicher Verwaltungsaufwand: Die Abwicklung von VL erfordert eine genaue Buchhaltung und Abstimmung mit den Anlageinstituten.
❌ Tarifliche Verpflichtungen: In manchen Branchen sind VL durch Tarifverträge vorgeschrieben, was Zusatzkosten verursacht.
Die Arbeitnehmer-Sparzulage ist eine attraktive Möglichkeit für Beschäftigte, mit staatlicher Unterstützung Vermögen aufzubauen. Für Arbeitgebende kann sie ein Instrument zur Mitarbeitermotivation sein, erfordert jedoch administrativen Aufwand. Die Lohnbuchhaltung spielt eine zentrale Rolle bei der korrekten Abwicklung und sollte Arbeitnehmende über die Möglichkeiten informieren. Trotz gewisser Einschränkungen bietet die Arbeitnehmer-Sparzulage eine lohnende finanzielle Unterstützung für alle, die langfristig sparen möchten.
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