Das Arbeitgeberdarlehen ist eine besondere Form der finanziellen Unterstützung, die Unternehmen ihren Mitarbeitenden gewähren können. Diese Finanzierungsoption bietet beiden Seiten Vorteile, erfordert jedoch eine sorgfältige vertragliche Regelung und steuerliche Berücksichtigung – insbesondere in der Lohnbuchhaltung.
Definition und rechtliche Grundlagen
Ein Arbeitgeberdarlehen ist ein privatrechtlicher Darlehensvertrag zwischen einem Unternehmen und einer beschäftigten Person. Damit es nicht als steuerpflichtiger Arbeitslohn gilt, müssen bestimmte Kriterien erfüllt sein:
Wichtige Voraussetzungen für ein Arbeitgeberdarlehen
- Vertragliche Vereinbarung: Laufzeit, Rückzahlung, Verzinsung und mögliche Sicherheiten müssen klar geregelt sein.
- Zinsgestaltung: Wird das Darlehen zinslos oder zu einem unter dem Marktzins liegenden Zinssatz gewährt, kann der Zinsvorteil als geldwerter Vorteil versteuert werden.
- Freibetragsgrenze: Erst wenn der ausstehende Darlehensbetrag 2.600 € übersteigt, wird ein möglicher Zinsvorteil als steuerpflichtiger Arbeitslohn bewertet.
Rolle der Lohnbuchhaltung
Die Lohnbuchhaltung spielt eine zentrale Rolle bei der Verwaltung und steuerlichen Behandlung von Arbeitgeberdarlehen.
Aufgaben der Lohnbuchhaltung beim Arbeitgeberdarlehen
- Dokumentation und Vertragsprüfung: Sicherstellung einer schriftlichen Fixierung aller relevanten Details.
- Überwachung der Freibeträge: Kontrolle, ob der offene Darlehensbetrag die 2.600-€-Grenze übersteigt.
- Berechnung des geldwerten Vorteils: Falls das Darlehen zinslos oder vergünstigt gewährt wird, muss der geldwerte Vorteil als steuerpflichtiger Arbeitslohn erfasst werden.
- Einbindung in die Lohnabrechnung: Tilgungsraten werden entweder über das Gehalt einbehalten oder separat verbucht.

Vorteile und Nachteile des Arbeitgeberdarlehens
Vorteile für Arbeitnehmende
✅ Günstigere Finanzierungsmöglichkeiten: Oft sind Arbeitgeberdarlehen zinsgünstiger als Bankkredite.
✅ Einfache Abwicklung: Die Rückzahlung kann bequem über die Gehaltsabrechnung erfolgen.
✅ Flexibilität: Arbeitgebende können individuell angepasste Rückzahlungsmodalitäten anbieten.
Nachteile für Arbeitnehmende
❌ Abhängigkeit vom Unternehmen: Bei einem Arbeitsplatzwechsel kann eine sofortige Rückzahlung des Restbetrags erforderlich sein.
❌ Steuerliche Belastung: Falls der Zinsvorteil als geldwerter Vorteil versteuert werden muss, kann dies zu einer höheren Steuerlast führen.
Vorteile für Arbeitgebende
✅ Mitarbeiter*innenbindung: Arbeitgeberdarlehen fördern die Loyalität und verringern die Fluktuation.
✅ Geringe Kosten: Im Vergleich zu anderen Mitarbeiter*innen-Benefits sind die Kosten überschaubar.
✅ Imagegewinn: Unternehmen, die solche Darlehen anbieten, werden als sozial verantwortlich wahrgenommen.
Nachteile für Arbeitgebende
❌ Verwaltungsaufwand: Die Abwicklung und Buchhaltung erfordern zusätzlichen administrativen Aufwand.
❌ Risiko von Zahlungsausfällen: Bei Zahlungsschwierigkeiten oder Kündigungen kann die Rückzahlung problematisch werden.
Fazit: Arbeitgeberdarlehen gezielt einsetzen
Das Arbeitgeberdarlehen kann eine attraktive Möglichkeit sein, Mitarbeitende finanziell zu unterstützen und gleichzeitig die Bindung an das Unternehmen zu stärken. Klare vertragliche Regelungen und eine korrekte steuerliche Behandlung sind dabei essenziell. Die Lohnbuchhaltung spielt eine Schlüsselrolle, um eine transparente und effiziente Abwicklung sicherzustellen.
Du möchtest dich nicht mit der komplexen Verwaltung von Arbeitgeberdarlehen und anderen Lohnabrechnungsthemen herumschlagen? Mit einer professionellen Outsourcing-Lösung kannst du den administrativen Aufwand minimieren und dich auf dein Kerngeschäft konzentrieren. Lass uns darüber sprechen, wie du deine Lohnbuchhaltung effizienter gestalten kannst!






