Der Altersentlastungsbetrag ist eine steuerliche Vergünstigung für Menschen ab 64 Jahren. Er entlastet ältere Arbeitnehmende und soll Anreize schaffen, auch nach dem Renteneintritt weiterzuarbeiten. Doch wie funktioniert der Altersentlastungsbetrag, welche Rolle spielt die Lohnbuchhaltung, und welche Vor- und Nachteile ergeben sich für Arbeitgebende und Arbeitnehmende? Hier erfährst Du alles Wichtige.

Was ist der Altersentlastungsbetrag?

Der Altersentlastungsbetrag wird Personen gewährt, die das 64. Lebensjahr vollendet haben. Er senkt die Steuerlast, indem ein prozentualer Anteil der Einkünfte bis zu einem Höchstbetrag abgezogen wird. Dabei wird die positive Summe der Einkünfte berücksichtigt, die nicht bereits als begünstigte Alterseinkünfte gelten, wie zum Beispiel Renten.

Berechnungsgrundlage des Altersentlastungsbetrags

Die Höhe des Betrags richtet sich nach dem Jahr, in dem die steuerpflichtige Person das 64. Lebensjahr vollendet hat.

• Prozentsatz und Höchstbetrag:
  • Für Personen, die vor 2024 64 Jahre alt geworden sind, beträgt der Abzugsprozentsatz 13,6 %, der Höchstbetrag liegt bei 646 €.
  • Ältere Jahrgänge profitieren von höheren Beträgen: Wer vor 2005 das 64. Lebensjahr vollendet hat, kann bis zu 40 % und maximal 1.900 € geltend machen.

Abschmelzungsregelung seit 2023

Durch das Wachstumschancengesetz (2023) wird der Altersentlastungsbetrag schrittweise reduziert. Der Prozentsatz sinkt jährlich um 0,4 %, der Höchstbetrag um 19 €. Positiv: Die Abschmelzung erfolgt langsamer als zuvor, wodurch Steuerpflichtige länger von der Regelung profitieren können.

 

 

Die Rolle der Lohnbuchhaltung

Die Lohnbuchhaltung spielt eine zentrale Rolle bei der Umsetzung des Altersentlastungsbetrags. Damit Arbeitnehmende die Steuerentlastung direkt im Lohnsteuerabzug spüren, müssen die entsprechenden Änderungen korrekt in der Abrechnung umgesetzt werden.

Aufgaben der Lohnbuchhaltung

• Berücksichtigung im Lohnsteuerabzug: Ab 2025 sind die Änderungen des Wachstumschancengesetzes verbindlich im Steuerabzug vom Arbeitslohn zu berücksichtigen.
• Prüfung von Anspruchsberechtigten: Die Lohnbuchhaltung überprüft, ob Arbeitnehmende Anspruch auf den Altersentlastungsbetrag haben.
• Softwareaktualisierung: Moderne Lohnbuchhaltungsprogramme müssen rechtzeitig angepasst werden, um die neuen Regelungen korrekt abzubilden.
• Information und Kommunikation: Die Lohnbuchhaltung informiert Arbeitnehmende über die Auswirkungen auf ihre Steuerlast und beantwortet individuelle Fragen.

Vor- und Nachteile des Altersentlastungsbetrags

Vorteile für Arbeitnehmende

• Finanzielle Entlastung: Ältere Arbeitnehmende profitieren von einer niedrigeren Steuerbelastung.
• Motivation zur Weiterarbeit: Die steuerliche Erleichterung kann einen Anreiz bieten, über das Rentenalter hinaus zu arbeiten.
• Automatische Berücksichtigung: Der Altersentlastungsbetrag wird direkt vom Finanzamt im Einkommensteuerbescheid berücksichtigt, ohne dass ein zusätzlicher Antrag erforderlich ist.

 

 

• Stabile Belegschaft: Die Regelung kann die Fluktuation bei älteren Arbeitnehmenden reduzieren.

Fazit

Der Altersentlastungsbetrag ist eine wichtige Maßnahme zur steuerlichen Entlastung älterer Arbeitnehmender und trägt zur Förderung des Arbeitsmarkts für Menschen über 64 bei. Für Unternehmen bedeutet dies jedoch zusätzlichen Verwaltungsaufwand, der durch eine moderne und flexible Lohnbuchhaltung abgefedert werden kann. Die Abschmelzungsregelung sorgt langfristig dafür, dass der Nutzen dieser Vergünstigung abnimmt, was insbesondere für jüngere Generationen relevant sein wird.

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